Indoor-Garten im Glas: Terrarien

Gestalte dein eigenes geschlossenes Ökosystem! Hast du schon einmal von einem Flaschengarten gehört? In einem Glasgefäß wachsen Pflanzen, die teilweise jahrelang ohne Pflege auskommen. Ein Terrarium anzulegen geht einfach und macht viel Spass. Hier erfährst du, wie das geht und auf was du achten musst.

Terrarien lassen sich im Allgemeinen in zwei Kategorien einteilen: ein offenes Terrarium und ein geschlossenes Terrarium.

Offenes Terrarium

Ein offenes Terrarium garantiert eine ausreichende Luftzirkulation. Es besitzt durch die Öffnung auch im Inneren die Feuchtigkeit der Umgebungsluft. Meistens sind die offenen Terrarien in kugelförmigen Glasbehältern ohne verengten Flaschenhals oder Verschluss. Stattdessen wird mehr Platz für Pflanzen mit ähnlichen Pflegeansprüchen geschaffen. Es eignet sich perfekt für diverse Sukkulenten und Kakteen - ein echte kleine Wüste im Glas.

Geschlossenes Terrarium

Im geschlossenen Terrarium bzw. Flasche mit abnehmbarem Deckel können die Pflanzen mit recycelter Luft, Wasser und Nährstoffen überleben, da dies ein geschlossenes Ökosystem darstellt. Die Pflanzen setzen Feuchtigkeit frei, die im Gefäß kondensiert und in den Boden zurückströmt. Der einzige externe Faktor ist das Licht.

Für ein geschlossenes Terrarium ist es am besten, kompakte Pflanzenarten zu wählen, um das Beschneiden auf ein Minimum zu beschränken. Es eignen sich alle Pflanzen, die bei hoher Luftfeuchtigkeit gedeihen, wie z.B. Moos und Farne.

Wähle immer Pflanzen, die in ähnlichen Umgebungen wachsen. Kombiniere Pflanzen miteinander, die eine ähnliche Menge an Sonnenlicht, Feuchtigkeit und Wasser benötigen. Mische zum Beispiel niemals Sukkulenten, die es heiß und trocken mögen, mit Moos, der eine kühle und feuchte Umgebung braucht. Kombiniere Sukkulenten mit Kakteen und mische Moos mit Farnen.

Wie werden die Pflanzen eingetopf? Bei offenen Terrarien ist die Öffnung groß genug, um hineinlangen zu können. Doch wie kommen die Pflanzen in die Flasche?

Tipps und Tricks zum Eintopfen bei einem geschlossenen System (Flasche)

  • Verwende langsam wachsende Pflanzen, die selten beschnitten werden müssen und so kein schnelles Auswechseln des Behälters erfordern. 
  • Wähle eine sauberen Glasbehälterder Licht durchlässt.
  • Gib mit Hilfe des Trichters eine etwa 1-2 cm hohe Schicht Kies oder Lavasteine  auf den Boden des Glasbehälters, um eine Drainage für überschüssiges Wasser zu erzeugen.
  • Füge etwa 1-2 Teelöffel Aktivkohle hinzu.
  • Gib eine ca. 6-8 cm hohe Schicht Blumenerde in den Behälter.
  • Wähle eine Position für deine Pflanzen aus und grabe mit Hilfe der Schaufel kleine Löcher an die vorgesehenen Stellen. Halte dabei etwas Abstand damit die Pflanzen noch wachsen können. 
  • Nimm die überschüssige Erde vom Wurzelballen ab.
  • Führe die Pflanzen vorsichtig durch den Flaschenhals und lass sie in den Behälter fallen.
  • Positioniere sie mit der Harke an die richtige Stelle und drücke die Erde darum etwas fester, damit die Wurzel Halt finden.
  • Gieße vorsichtig Wasser in die Flasche. Drehe dabei langsam die Flasche und lass jeweils etwas Wasser am Flaschenhals hinunterlaufen. 
  • Achte darauf, nur mäßig zu gießen. Es gibt keine Abflussöffnung, durch die überschüssiges Wasser aus dem Terrarium ablaufen kann. Der Boden sollte nur feucht, nicht nass werden.
  • Stelle dein Terrarium an einen hellen, halbschattigen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung. 
  • Geschlossene Terrarien, in denen sich in der Regel Pflanzen befinden, die eine hohe Luftfeuchtigkeit und mäßiges Licht bevorzugen, sollten vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden.
  • Offene Terrarien, in denen in der Regel Pflanzen leben, die trockene Bedingungen und helles Licht bevorzugen, können in hellem, direktem Sonnenlicht gehalten werden.
  • Lass dein geschlossenes Terrarium in der ersten Woche komplett offen und lege den Deckel bzw. Korken in der zweiten Woche locker auf den Flaschenhals, sodass noch Luft in die Flasche kommen kann. Danach kannst du es verschließen. Lass es alle 1-2 Wochen atmen, indem du den Deckel abnimmst oder den Deckel bis zu 24 Stunden geöffnet hälst.
  • Dreh dein Terrarium alle 1-2 Wochen, damit die Pflanzen nach oben wachsen und sich nach allen Seiten ausbreiten können.

Unser Tipp: Verschließe Terrarien nicht komplett luftdicht. Es empfiehlt sich, einen locker aufsitzenden Deckel oder Korken zu haben, durch den etwas Luft entweichen kann, damit die Pflanzen atmen können. Durch den komplett luftdichten Verschluss eines Terrariums könnten sich Schimmelpilze bilden. Öffne selbst bei einem locker sitzenden Deckel etwa einmal pro Woche den Behälter komplett, um die Luftzirkulation zu fördern. Lass ihnen ca. 24 Stunden lang Luft, dann kannst du den Deckel locker zurücklegen. So verhinderst du eine Pilzinfektion der Pflanzen und das ewige Biotop gelingt. Wir wünschen dir viel Spass bei deinem Minigarten im Glas.